eAuto im Winter - Herausforderungen und ihre Lösungen

Wissensplattform...eAuto im Winter - Herausforderungen und ihre Lösungen
14.11.2024

Wie verhält es sich mit der eAuto Reichweite im Winter? Macht das Elektroauto im Winter Probleme? Alle Herausforderungen und praktische Tipps.

Mit dem Kälteeinbruch beginnt jedes Jahr aufs Neue eine herausfordernde Zeit für alle Autofahrer*innen: Schnee, Eis und Kälte machen es draußen nicht nur ungemütlich, sondern beeinträchtigen auch die Fahrsicherheit und den Komfort. 

Gerade Besitzer*innen von eAutos machen sich zusätzlich Gedanken, welchen Einfluss der Wetterumschwung auf die Reichweite, den Verbrauch oder das Laden des Elektroautos im Winter hat. In diesem Ratgeber verschaffen wir dir den Gesamtüberblick über Besonderheiten von Elektroautos im Winter und geben hilfreiche Tipps, wie du trotz geänderter Bedingungen das Beste aus deinem Elektroauto bei Kälte herausholst.

Inhaltsverzeichnis

Kurz und knapp:

  •  Generell muss der eAuto Verbrauch im Winter – ebenso wie beim Verbrenner – höher angesetzt werden.
  •  Stromsparmaßnahmen beim Heizen sowie eine angepasste Fahrweise können sowohl die Fahrsicherheit als auch die eAuto Reichweite im Winter verbessern.
  •  Je wärmer, desto besser: Garagenplätze und das eAuto im Winter vorheizen sind der Schlüssel!

eAuto und Minusgrade: Warum passt das nicht zusammen?

Was das Elektroauto in erster Linie vom Verbrenner unterscheidet, ist eindeutig: die Batterie. In der Regel handelt es sich hierbei um eine Lithium-Ionen-Batterie, die empfindlich auf extreme Temperaturen reagiert. Am wohlsten fühlen sich diese Batterien bei 20 bis 40 Grad Celsius – sowohl darüber als auch darunter ist mit Einbußen zu rechnen. In unseren Breitengraden stellt daher die Winterzeit eine besondere Herausforderung dar - gerade dann, wenn man das eAuto im Winter draußen parken muss.

Bei niedrigeren Temperaturen verlangsamen sich die chemischen Prozesse innerhalb der Batterie, sodass weniger Leistung bereitgestellt werden kann. Das zeigt sich beim Elektroauto im Winter dann am ehesten in der Reichweite, die durch weniger bereitgestellte Leistung sinkt, aber auch während des Ladevorgangs, der bei kalten Außentemperaturen deutlich verlangsamt ist, da die Batterie für einen effizienten Ladevorgang Wärme benötigt.

Hinzu kommt beim eAuto im Winter außerdem die abweichende Beheizung des Innenraums. Während Verbrenner die Abwärme des Motors nutzen, um den Innenraum zu heizen, zieht dies beim Elektromotor direkt an der Batterie. Der Vorteil hierbei ist eine unmittelbare Wärmebereitstellung, sodass es schnell und ohne Umwege im Innenraum warm wird. Auch dies geht jedoch dann auf Kosten der Reichweite des eAutos im Winter, da das Heizen auf diese Art – gerade bei kalten Außentemperaturen – batteriezehrend ist.

Reichweite von eAutos im Winter

Die wohl am weitesten verbreitete Sorge ist die der Reichweite des eAutos im Winter. Der ADAC hat bezüglich der eAuto Reichweite im Winter in Tests gezeigt, dass Elektroautos bei Kälte durchschnittlich 25 bis 31 Prozent Mehrverbrauch im Vergleich zum Sommer haben. Zum Vergleich: bei Verbrennern sind es immerhin 15 bis 24 Prozent. Mit einem Mehrverbrauch im Winter ist damit definitiv zu rechnen. 

In Reichweite umgemünzt bedeutet dies für Elektroautos eine Reichweitenreduktion um 10 bis 30 Prozent. Dennoch gibt es Tricks und Kniffe, um den Mehrverbrauch zu senken. Hierfür geben die Hersteller bereits ab Werk einige Funktionen an die Hand, die diese Reichweitenverluste bei optimaler Nutzung minimieren können.

Reichweite bei eAutos im  Winter: Praktische Tipps um Reichweitenverluste zu minimieren

Bereits mit einigen kleinen Veränderung im Nutzungsstil lässt sich die eAuto Reichweite im Winter verlängern.

eAuto vorheizen: Standheizung nutzen

Gerade Kaltstarts belasten die Batterie und die Reichweite. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, noch während des Ladevorgangs die Standheizung zu nutzen: Sie wärmt das eAuto bei Kälte vor und optimiert so auch die Batterietemperatur und -leistung. Als netter Nebeneffekt kommst du direkt in ein warmes Auto und sparst dir lästiges Eiskratzen. 

Gerade dann, wenn das eAuto im Winter noch am Ladekabel angeschlossen ist, kann dies ohne Batterieverluste funktionieren und so die Reichweite vom Elektroauto im Winter merkbar erhöhen. Da die Standheizung serienmäßig in nahezu allen Elektrofahrzeugen verbaut wird, ist dies ein absoluter Pluspunkt für Elektrofans!

Wärme während der Fahrt

Während die Standheizung im Netzbetrieb die optimale Variante zum Vorwärmen darstellt, sieht dies während der Fahrt anders aus: Ist das Ladekabel einmal abgezogen, verbraucht die reguläre Innenraumheizung einen erheblichen Teil der bereitgestellten Energie. Beim Elektroauto im Winter ist es daher besonders wichtig, auf eine effiziente Nutzung der Heizsysteme zu achten.

Aus diesem Grund können einige eAutos bereits in der Sonderausstattung mit einer Wärmepumpe versehen werden, die Wärme aus der Umgebung nutzt und so weniger Energie als die standardmäßig verbaute elektrische Heizung verbraucht.

Aber auch wenn dein eAuto noch keine Wärmepumpe verbaut hat, geht es dennoch effizienter: Bereits die Nutzung der Sitzheizung oder der Lenkradheizung anstatt der regulären Innenraumheizung wirkt sich positiv auf die Energieeffizienz aus und verlängert deine Reichweite.

Ausschalten, was nicht benötigt wird

Die Heckscheibe ist frei, aber die Heckscheibenheizung läuft noch? Die Tasche auf dem Beifahrersitz hat es dank laufender Sitzheizung gemütlich warm? Oder nutzt du das Abblendlicht auch bei Sonnenschein? Minimiere alle Verbraucher im eAuto im Winter, die du nicht brauchst. Frei nach dem Prinzip: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Wichtig ist, dass die Sicherheit nicht darunter leidet.

eAuto laden im Winter: so geht es richtig

Auch der Ladevorgang der eAuto Batterie im Winter ist erschwert: Ist der eAuto Akku im Winter zu kalt, kann dieser nicht nur suboptimal Energie abgeben, sondern diese ebenso schlecht aufnehmen. Die Effizienz des Ladevorgangs leidet also. 

In der Praxis bedeutet dies, dass das eAuto beim Laden bei Minusgraden merkbar länger am Ladekabel hängen muss, als es im Frühjahr und Sommer bei milderen Temperaturen der Fall ist. Dennoch gibt es auch in diesem Zusammenhang einige Tipps, mit denen der Ladevorgang im Winter optimiert werden kann.

Indoor-Laden: Je wärmer, desto besser

Sofern die Infrastruktur es hergibt, sollte das Elektroauto im Winter in einem geschützten Bereich geladen werden. Hierfür eignet sich in erster Linie die Garage oder alternativ auch ein Carport oder ein anderer überdachter Ort mit installierter Wallbox. 

Durch den Schutz vor extremer Kälte kann so die Ladeleistung direkt verbessert werden - steht das eAuto im Winter draußen, macht sich sonst ein gegenteiliger Effekt bemerkbar.

eAuto Batterie Vorwärmen: nicht nur für Fahrer*innen

Je nach Ausstattung bieten einige eAutos gegen Kälte die Möglichkeit, nur die Batterie vorzuwärmen. Teilweise wird dies automatisiert per Navi gesteuert, wenn hier die Route mit Ladestopps vorgegeben ist, oder kann manuell hinzugeschaltet werden. Die eAuto Batterie vorwärmen ist besonders im Winter eine effektive Maßnahme.

Durch das Vorwärmen der Batterie kann so ebenfalls die Effizienz verbessert und somit die Ladedauer verkürzt werden. Gerade beim Laden an Schnellladesäulen ist dies eine nützliche Funktion, da die Kaltladung ansonsten einen zeitlichen Mehraufwand bedeutet. Auch wenn du dein Elektroauto im Winter draußen parken musst, kann das Vorwärmen der Batterie helfen.

Schnellladen vermeiden

Gerade Langstreckenfahrer*innen wird dieser Tipp nicht erfreuen, aber dennoch: Will man das eAuto bei Kälte laden, sollte auf Schnellladesäulen verzichtet werden. Das Laden an Schnellladesäulen strapaziert die Batterie gerade bei kalten Außentemperaturen doppelt. Dies kann bis hin zu einer verkürzten Lebensdauer der Batterie gehen. 

Wenn es die zeitliche Planung zulässt, sollten Elektroautos im Winter daher mit niedrigerer Ladegeschwindigkeit geladen werden. So wird die Batterie geschont und ihre Lebensdauer verlängert.

Elektroauto im Winter ohne Garage: So geht’s auch ohne Indoor-Stellplatz

Steht dein Elektroauto im Winter ohne Garage oder du bist unterwegs und musst dein Elektroauto im Winter draußen parken, kannst du die Effizienz dennoch optimieren und die Batterie schützen. Geschützte Parkplätze, etwa unter Brücken oder an Gebäuden, mildern Wind und Wetter ab. Eine Schutzabdeckung isoliert zusätzlich vor Frost und Schnee. 

Lade dein Fahrzeug idealerweise während der wärmeren Tageszeit, um die Ladeeffizienz zu erhöhen. Nutze, falls vorhanden, die Vorwärmfunktion während des Ladevorgangs, um die Batterie auf Betriebstemperatur zu bringen und die Reichweite zu schonen. So meisterst du den Winter auch ohne Garage.

Fahrweise anpassen: Nicht nur für die Reichweite positiv!

Defensive is key: durch sanftes Bremsen und Beschleunigen und einen weniger sportlichen Fahrstil kannst du in jeder Sekunde etwas für deine Elektroauto Reichweite im Winter tun. Aber nicht nur das: auch die Fahrsicherheit profitiert hiervon – gerade mit dem eAuto im Schnee oder bei nassen, glatten Straßen.

Zwar vermitteln Elektroautos in der Regel ein stabiles Fahrgefühl, was vor allem von dem tief gelegenen Schwerpunkt dank Bodenbatterie herrührt, dies sollte jedoch gerade im Winter nicht unterschätzt werden. Durch ein hohes Drehmoment bei eAutos können die Räder ebenso schnell durchdrehen, was beim Anfahren auf glattem Untergrund fatal ist. Gleiches gilt bei zu starkem Bremsen.

Viele eAutos unterstützen Fahrer*innen bereits durch unterschiedliche Fahrmodi. Im Eco-Modus wird dabei oftmals die Motorleistung gedrosselt, indem beispielsweise die Höchstgeschwindigkeit gedeckelt oder eine sanfte Fahrweise vorgegeben wird. Das optimiert den Energieverbrauch und vergrößert die Elektroauto-Reichweite im Winter. 

Dies hemmt zwar den sportlichen Fahrstil; bei Kälte und Nässe ist hierauf jedoch ohnehin zu verzichten. Ebenso bieten einige Fahrzeuge einen speziellen Wintermodus, der Fahrstil und Batterie an die winterlichen Gegebenheiten anpasst.

Eine weitere Anpassung, die bei einigen eAutos ab Werk mitgeliefert wird, ist die Möglichkeit der angepassten Rekuperation. Auch hier können die Einstellungen den Wetterbedingungen angepasst werden, um unkontrollierte Bremsmanöver zu vermeiden. In der Regel ist hier eine niedrige bis mittlere Stärke empfehlenswert - gerade bei eAutos mit Heckantrieb im Winter.

Autopflege von eAutos im Winter: Denn Kleinvieh macht auch Mist

Auch dann, wenn alle elektronischen Optimierungspotenziale ausgeschöpft sind, gibt es dennoch einige Kniffe, die auch beim Stromer nicht unterschätzt werden sollten, wenn es um einen reduzierten Verbrauch geht.

Reifendruck im Auge behalten

Gerade bei niedrigen Temperaturen können die Reifen durch das Erwärmen und Erkalten den Reifendruck oftmals nicht halten. Hier sollte daher – vor allem vor Langstrecken – der Reifendruck kontrolliert werden. Bei zu niedrigem Reifendruck wird der Rollwiderstand größer. Es muss also mehr Energie aufgewendet werden, um das Fahrzeug zu bewegen. Der optimale Reifendruck kann somit zum energieeffizienten Fahren beitragen.

Ladekabel schützen

Ein Punkt, der oftmals vergessen wird: Auch das Ladekabel benötigt Schutz vor Frost und Kälte. Zwar sind die Kabel robust und halten auch eisigen Temperaturen stand, aber dennoch sollte ein Einfrieren vermieden werden, willst du dein eAuto bei Frost laden. Hierzu sollte das Kabel nach jedem Ladevorgang sorgfältig aufgerollt und an einem geschützten Ort verstaut werden. Das ist zwar lästig, trägt aber ungemein zur Langlebigkeit des Kabels bei.

Wenn’s hart auf hart kommt: Strom sparen

Sollte es doch einmal eng mit der Reichweite werden, kann noch immer mit einigen Kniffen der ein oder andere Kilometer herausgeholt werden. Ähnlich wie zu Hause spart so das Reduzieren der Innentemperatur, der Verzicht auf die Sitzheizung sowie das Reduzieren oder Ausschalten des Abblendlichts (natürlich nur tagsüber!) einige Kapazitäten ein. 

Die Innenraumheizung verbraucht dabei ebenfalls mehr Energie als es bei der Sitz- oder Lenkradheizung der Fall ist. Was aber, wenn wegen Stau oder einer Panne nichts mehr geht und du im Auto ausharren musst? 

Hier haben eAuto Wintertests gezeigt: Laut ADAC verbraucht die Kombination aus Sitzheizung, einer Innentemperatur von 22 Grad und eingeschaltetem Standlicht durchschnittlich 2-3 Kilowatt pro Stunde. 

Damit ließe sich weit über 12 Stunden im warmen eAuto bei Minusgraden warten, sodass die Sorge, plötzlich ohne Strom in der Kälte zu stehen, unbegründet ist – vorausgesetzt, der Ladezustand war zuvor ausreichend.

Weitere Informationen zum Thema Reichweite findest du ebenfalls auf unserer Wissensplattform im Beitrag zu Tipps für maximale Reichweite.

Zusammenfassung

Wer auch im Winter auf eMobilität setzt, muss einen entsprechenden Mehrverbrauch einplanen. Aber: mit Berücksichtigung einiger Tipps und einigen Anpassungen kommen auch eAuto-Fahrer*innen problemlos durch den Winter. 

Neben dem Schaffen entsprechender Rahmenbedingungen, wie beispielsweise einem geschützten Ladeplatz, um das eAuto im Winter zu laden, gibt es mittlerweile ebenfalls einige technische Funktionen, mit denen E-Fahrzeuge auf winterliche Fahrten vorbereitet werden können. Eine Auseinandersetzung mit den Einstellungen ist daher in jedem Fall sinnvoll.

Einsparungen dürfen niemals auf Kosten der Sicherheit gehen. Mangelndes Licht oder gefrorene Scheiben sind daher keine Opfer für eine längere Reichweite von eAutos im Winter. Stattdessen kannst du mit der richtigen Pflege und einer angepassten Fahrweise auch im Winter effizient und sicher unterwegs sein.

Auch im Winter gibts die THG-Prämie für dein eAuto. Sichere dir jetzt deine Belohnung für deinen Beitrag zur Umwelt. Einfach Fahrzeugschein hochladen und für CO2-Einsparungen belohnt werden.

JETZT THG-PRÄMIE SICHERN
Sonja_1zu1.jpg

Sonja