Sicherheit von Elektroautos - Wie gut schneiden sie ab?

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21.11.2024

Sind Elektroautos wirklich sicher? Entdecke Fakten zu Crashtests, Batterie-Schutz, häufigen Schäden und hilfreiche Tipps für mehr Sicherheit für eAutos im Alltag.

Elektroautos stehen für eine neue Ära der Mobilität – emissionsfrei, innovativ und zunehmend beliebter. Doch immer wieder stellt sich die Frage: Sind Elektrofahrzeuge genauso sicher wie ihre konventionellen Pendants? 

Die Antwort darauf ist differenziert und beruht auf umfangreichen Tests, Erfahrungen und Analysen. In diesem Beitrag untersuchen wir die Sicherheitsaspekte von Elektroautos umfassend: von Crashtests über spezifische Risiken wie Batteriebrände bis hin zu Hackerangriffen. Wie steht es wirklich um die eAuto-Sicherheit?

Inhaltsverzeichnis

Kurz&Knapp

  • Elektroautos überzeugen in Crashtests mit höchsten Sicherheitsstandards.
  • Akkus sind gut geschützt, mit geringem Risiko für Brände oder Selbstentzündung.
  • Einige Elektronische Komponenten sind zwar anfällig, aber der Wartungsaufwand ist geringer als bei Verbrennern.
  • Hackerangriffe sind möglich, vor allem bei Ladekarten und „Plug & Charge“.
  • Versicherungen bieten spezielle Policen für Schäden an Akku und Ladeinfrastruktur

eAuto-Sicherheit: Die Ergebnisse aus Crashtests

Ist ein Elektroauto sicher? Crashtest zeigen klare Ergebnisse:

Elektrofahrzeuge führender Hersteller erfüllen dieselben hohen Sicherheitsstandards wie Autos mit Verbrennungsmotoren. Dies wird durch zahlreiche Crashtests weltweit bestätigt. Besonders hervorzuheben ist das European New Car Assessment Programme (Euro NCAP), das Elektroautos wie dem Tesla Model 3, dem Audi e-tron oder dem Porsche Taycan Höchstnoten verliehen hat. Diese Modelle erreichten die maximale Bewertung von fünf Sternen, die nur Fahrzeugen mit umfassendem Schutz für Insassen und Fußgänger verliehen wird.

In den USA testet das Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) Fahrzeuge auf andere Weise, doch auch hier schneiden Elektroautos hervorragend ab. Modelle wie der Volkswagen ID.4 oder der Volvo C40 Recharge erhielten die beste Auszeichnung „Top Safety Pick+“. Diese Anerkennung bedeutet, dass sie nicht nur in Crashtests gut abschneiden, sondern auch fortschrittliche Unfallvermeidungssysteme bieten.

Ein bemerkenswertes Experiment führte 2019 die DEKRA in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen durch. In einem Crashtest wurden Elektroautos wie der Renault Zoe und der Nissan Leaf auf Kollisionen mit einem Pfahl getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass die Schäden denen von Verbrennerfahrzeugen ähnelten. Diese Tests fanden sogar bei höheren Geschwindigkeiten (bis zu 84 km/h) statt als die typischen 64 km/h, die bei Euro-NCAP-Tests verwendet werden.

Elektroautos und elektronische Sicherheitssysteme

Eine häufige Sorge ist, ob elektrische Bauteile bei einem Unfall ein zusätzliches Risiko darstellen könnten. Die gute Nachricht ist, dass moderne Elektroautos mit zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet sind, um dies zu verhindern. 

Die Hochvoltsysteme, die für den Antrieb der Fahrzeuge notwendig sind, schalten sich im Falle eines Aufpralls automatisch ab. Dieser Mechanismus verhindert die Gefahr eines elektrischen Schlages oder einer Funkenbildung.

Darüber hinaus verfügen Elektroautos über alle gängigen Sicherheitssysteme, die auch in konventionellen Fahrzeugen zu finden sind. Dazu gehören Antiblockiersysteme (ABS), elektronische Stabilitätskontrollen (ESP) und verschiedene Airbags, wie etwa Front-, Seiten- oder Kopfairbags. Viele Fahrzeuge bieten auch fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme wie Notbremsassistenten und Spurhaltesysteme, die Unfälle aktiv verhindern können.

Typische Schwachstellen und Reparaturen bei Elektroautos

Auch wenn Elektroautos in puncto Sicherheit überzeugen, gibt es Bauteile, die als anfälliger gelten. Am häufigsten treten Defekte an folgenden Komponenten auf:

  • Elektromotoren: Schäden an den Motorwicklungen können den Betrieb beeinträchtigen.
  • Wechselrichter: Diese Bauteile, die Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln, sind empfindlich gegenüber Überhitzung.
  • Ladegeräte: Probleme beim Laden können durch fehlerhafte Elektronik oder Software auftreten.
  • Batterien: Der Akku ist das teuerste und empfindlichste Bauteil eines Elektroautos.

Trotz dieser Schwachstellen benötigen Elektroautos insgesamt weniger Wartung als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Sie haben keine Ölwechsel, weniger bewegliche Teile und somit geringeren Verschleiß. 

Wie Elektroautos auch in puncto Kosten gegenüber Verbrennern abschneiden, liest du in unserem Kostenvergleich.

Dennoch ist es wichtig, Reparaturen ausschließlich in Fachwerkstätten durchführen zu lassen. Hochvoltleitungen und Akkusysteme bergen bei unsachgemäßer Handhabung erhebliche Risiken, einschließlich Stromschlägen und Bränden.

Batterie-Sicherheit: Der Schlüssel zur eAuto-Nutzung

Die Batterie ist das Herzstück jedes Elektroautos. Gleichzeitig stellt sie eine der größten Herausforderungen dar, da sie sowohl sicher als auch leistungsfähig sein muss. Hersteller investieren erhebliche Mittel in die Entwicklung sicherer Akkusysteme. Um die Batterien bei Unfällen zu schützen, sind sie in stabilen Rahmen untergebracht, die Verformungen verhindern und die Gefahr einer Beschädigung minimieren.

Trotz dieser Schutzmaßnahmen können Defekte auftreten, die einen Austausch der Batterie erforderlich machen. Innerhalb der Garantiezeit übernehmen die Hersteller in der Regel die Kosten für einen Ersatz oder gewähren Rabatte. Nach Ablauf der Garantie kommt meist die Kaskoversicherung für Schäden auf, die durch Unfälle oder äußere Einflüsse verursacht wurden. Bei Miet-Batterien gelten die Regelungen des Mietvertrags des Herstellers.

Besonders wichtig ist es, die Batterie nach einem Unfall in einer spezialisierten Werkstatt überprüfen zu lassen. Auch scheinbar unbedeutende Schäden können langfristig die Elektroauto-Sicherheit und Leistung beeinträchtigen.

Wie sich der Wert deines Elektroautos im Laufe der Zeit entwickelt, erfährst du in unserem Artikel zum Wertverlust.

Sicherheit von eAutos und Brandgefahr: Ein weit verbreiteter Mythos

Ein häufig diskutiertes Thema ist die Brandgefahr bei Elektroautos. Kritiker befürchten, dass die Lithium-Ionen-Batterien ein höheres Risiko darstellen als die Treibstofftanks von Verbrennern. Tatsächlich gibt es jedoch keinen Hinweis darauf, dass Elektroautos häufiger brennen oder explosionsgefährdeter sind. Untersuchungen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Fahrzeugbrandes bei Elektroautos nicht höher ist als bei konventionellen Fahrzeugen.

Die elektrischen Systeme sind so konstruiert, dass sie bei einem Unfall oder Defekt automatisch sicher abschalten. Innerhalb von Millisekunden wird der Stromfluss im Hochvoltsystem unterbrochen, wodurch eine Entzündung der Batterie verhindert wird. Zusätzlich wird der Akku durch mehrere Schutzschichten von außen gesichert. Auch das Risiko einer Selbstentzündung, beispielsweise während der Fahrt, im Stand oder beim Laden, ist dank dieser Sicherheitsmaßnahmen äußerst gering. Ein brennendes Elektroauto birgt demnach keine erhöhte Explosionsgefahr. 

Eine Besonderheit von Batteriebränden ist der sogenannte „Thermal Runaway“. Dabei entzündet sich eine Batterie aufgrund von Überhitzung, und das Feuer springt von einer Zelle zur nächsten über. Solche Brände sind schwer zu löschen und erfordern große Mengen Wasser, um den chemischen Prozess zu stoppen.

Schutzmaßnahmen bei Bränden:

  • Verlasse das Fahrzeug sofort.
  • Informiere die Feuerwehr und gebe an, dass es sich um ein Elektroauto handelt.
  • Halte Abstand zum Fahrzeug.

Nach einem Brand ist es wichtig, dass die Feuerwehr das Fahrzeug mit einer Wärmebildkamera untersucht. Selbst wenn die Flammen erloschen sind, besteht die Gefahr, dass sich die Batterie erneut entzündet. Ausgebrannte Batterien werden häufig in Wasser gelagert, um Nachbrände zu verhindern.

Verhalten bei Unfällen: Was ist zu beachten?

Im Falle eines Unfalls sollten Fahrer*innen von Elektroautos besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen:

  1. Sichere die Unfallstelle ab.
  2. Kontaktiere die Einsatzkräfte und teile mit, dass es sich um ein Elektroauto handelt.
  3. Leiste Erste Hilfe
  4. Halte immer Abstand zu orangenen Kabeln, offenen Akkuteilen oder unter Strom stehenden Autoteilen. 
  5. Notiere Kontaktdaten von Beteiligten und Zeugen, mache Fotos von Schäden und der Umgebung.
  6. Melde den Unfall deiner Versicherung, möglichst mit den gesammelten Informationen.

Wichtig ist auch die Nutzung einer Rettungskarte, die zeigt, wie das Fahrzeug sicher geöffnet werden kann. Viele Hersteller bieten diese Karten online zum Download an. Bewahre sie im Handschuhfach auf. So erleichterst du den Einsatzkräften den Zugang.

Hackerangriffe und eAuto-Sicherheit: Eine neue Gefahr für vernetzte Fahrzeuge

Mit der Digitalisierung steigt die Gefahr von Cyberangriffen auf die Sicherheit von eAutos. Elektroautos, die oft mit umfangreicher Software und Vernetzung ausgestattet sind, bieten potenzielle Angriffsflächen und gefährden die Elektroauto-Sicherheit. Besonders Ladestationen können Ziel von Hackerangriffen sein. Manipulationen an öffentlichen Ladesäulen können dazu führen, dass Kriminelle auf Kosten anderer laden oder persönliche Daten abgreifen.

Ladekarten und Schlüsselanhänger, die an öffentlichen Ladestationen zur Bezahlung genutzt werden, sind anfällig für Manipulationen. Auch die „Plug & Charge“-Technologie, die ohne physische Karte auskommt, weist Schwachstellen auf. Obwohl der Ladevorgang dabei durch das Anschließen und Trennen des Ladekabels gesteuert wird, werden sensible Daten zwischen dem Elektroauto und der Ladestation ausgetauscht. 

Diese Informationen können von Hacker*innen abgefangen und entschlüsselt werden. Zusätzlich besteht das Risiko, dass Cyberkriminelle Abrechnungs- und Steuerdaten direkt aus der Elektronik der Ladestation auslesen und missbrauchen.

Tipps gegen Cyberangriffe:

  • Bevorzuge Zahlungen per Smartphone, anstatt Ladekarten zu verwenden.
  • Vermeide beschädigte Ladestationen.
  • Bewahre deine Ladekarte oder deinen Anhänger sicher auf und lasse sie nicht unbeaufsichtigt liegen.
  • Halte während des Ladevorgangs die Ladezeit und die geladene Energiemenge fest und überprüfe deine Stromabrechnungen auf Unregelmäßigkeiten.

Fahrzeughersteller arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung der IT-Sicherheit. Einige bieten sogar Belohnungen für Hacker*innen, die Schwachstellen in ihren Systemen finden.

Versicherungsschutz: Elektroautos richtig absichern

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Elektroauto-Sicherheit ist der Versicherungsschutz. Die meisten Versicherer bieten spezielle Policen für Elektroautos an, die beispielsweise Schäden am Akku oder an der Ladeinfrastruktur abdecken. Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen, um den passenden Schutz zu finden.

Bei einem Brand oder technischen Defekt in der Garage übernimmt die Kfz-Haftpflicht in der Regel die Schäden am Gebäude und an anderen Fahrzeugen. Kaskoversicherungen decken darüber hinaus die Kosten für den beschädigten Akku ab.

Wie sicher Elektroautos in Tiefgaragen sind, erfährst du hier.

Fazit: Elektroautos sind sicher – mit wenigen Besonderheiten

Wie steht es also um die Sicherheit von Elektroautos? Ist ein eAuto sicher? Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Elektroautos mindestens so sicher sind wie konventionelle Fahrzeuge. Sie bieten modernste Technik, die sowohl die Insassen als auch die Umwelt schützt. 

Trotz einiger spezifischer Herausforderungen – wie der Handhabung von Batterien oder der Gefahr von Cyberangriffen – überwiegen die Vorteile deutlich. Wer sich an empfohlene Sicherheitsmaßnahmen hält und auf einen umfassenden Versicherungsschutz achtet, kann die Mobilität der Zukunft sorgenfrei genießen.

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Sonja