Wenn es um das Aufladen eines eAutos oder eines anderen elektrischen Fahrzeugs geht, schwirren verschiedene Begriffe durch die Gegend - Ladestation, Ladesäule, Wallbox, Ladepunkte... Ist das nicht alles das gleiche? Nicht ganz.
Was genau der Unterschied zwischen den einzelnen Begriffen ist und welche Ladestecker es für das Laden eines eFahrzeugs gibt, erfährst du hier.
Kurz & Knapp:
Eine Ladestation ist quasi das Äquivalent zu einer Tankstelle, nur für eAutos. Der Begriff “Ladestation” dient dabei als Oberbegriff und kann sowohl eine Wallbox als auch eine Ladesäule bezeichnen. An diesen können eAuto-Fahrer*innen ihr eigenes Ladekabel anschließen, sofern die Ladestation kein festes Ladekabel besitzt.
Bei Ladestationen wird zwischen zwei verschiedene Arten unterschieden: Ladestationen mit Gleichstrom und Ladestationen mit Wechselstrom. Die Ladestationen, die dein eAuto mit Wechselstrom laden, werden auch AC-Ladestationen (Alternating Current) oder Normalladestationen genannt. Ladestationen, die mit Gleichstrom laden, werden DC-Ladestationen (Direct Current) oder Schnellladestationen genannt.
Warum ist die Unterteilung wichtig? Wechselstrom muss im Fahrzeug erst in Gleichstrom umgewandelt werden, damit er anschließend genutzt werden kann. Das macht den Ladeprozess langwieriger. Bei den DC-Ladestationen entfällt dieser Schritt, wodurch der Akku schneller aufgeladen ist.
Eine Ladesäule ist eine Einrichtung, die zum Aufladen von eFahrzeugen dient. Sie besteht aus einer oder mehreren Ladebuchsen oder fest montierten Ladekabeln.
Öffentliche Ladesäulen sind in der Regel aufwendiger konzipiert als ihr privates Pendant. Warum? Ladesäulen müssen dem Wetter standhalten können und zusätzlich die Vorgaben der Ladesäulenverordnung (LSV) erfüllen.
Für das Laden an öffentlichen Ladesäulen müssen eMobilist*innen meist bezahlen. Das ist in der Regel mit Karte und in wenigen Fällen auch bar möglich. Zahlungsmöglichkeiten per Paypal, Apple Pay oder Google Pay sind in Planung und teilweise bereits verfügbar.
Vereinzelt bieten Arbeitgebende oder Super- und Baumärkte auch kostenlose Lademöglichkeiten für ihre Mitarbeitenden bzw. Kund*innen an.
Bei einer Wallbox handelt es sich um eine Ladestation, die sich in der Regel in Privatbesitz befindet und, wie der Name es schon verrät, an der Wand hängt.
Viele eMobilist*innen montieren eine Wallbox zu Hause, um dort schnell und unkompliziert ihr eFahrzeug laden zu können, ohne auf öffentliche Ladesäulen angewiesen zu sein. Je nach Stromtarif kann diese Form des Ladens auch deutlich günstiger sein, als das Laden an öffentlichen Stationen.
Wallboxen können in ihrem Aufbau verschiedene Unterschiede aufweisen. So zum Beispiel im Typ des Steckers, in der Spannung des Anschlusses, in der Ladeleistung oder in den Funktionen des EVCCs - des Electric Vehicle Charge Controller, auch Laderegler genannt. Der Laderegler begrenzt die Rate, mit der elektrischer Strom in die Batterien eingespeist oder aus ihnen entnommen wird, um vor elektrischer Überlastung und Überladung zu schützen.
Ein Ladepunkt ist ein Punkt, an dem ein elektrisches Fahrzeug aufgeladen werden kann - also entweder eine Ladebuchse oder ein Ladekabel. Entscheidend ist hierbei, dass an einem Ladepunkt nur ein Fahrzeug zurzeit aufgeladen werden kann.
Wo genau sich dieser Ladepunkt befindet, ist dabei nicht spezifiziert. Ein Ladepunkt kann sich an einer Wallbox oder an einer Ladesäule befinden. Es können sich also auch mehrere Ladepunkte an einer Ladestation befinden.
Einfach zu zählen sind meist die zu einer Ladesäule zugehörigen Parkplätze. Die Anzahl von Parkplätzen an einer Ladesäule entspricht in der Regel auch der Anzahl der Ladepunkte dieser Ladesäule.
In Deutschland spielen insbesondere vier Steckertypen eine Rolle: der Typ 1-Stecker, der Typ 2-Stecker, der CCS-Stecker (Combined Charging System) - auch Combo-Stecker genannt - und der CHAdeMO-Stecker. Hinzu kommt der Tesla Supercharger.
Der Typ2-Stecker hat sich inzwischen als europäischer Standard durchgesetzt, aber auch der CCS-Stecker wird immer relevanter.
Übersicht über die verschiedenen Arten von Ladesteckern
Dieser Ladestecker ist ein einphasiger Stecker, der Ladeleistungen bis zu 7,4 kW erlaubt. Eingesetzt wird er vor allem in asiatischen Automodellen, in Europa hingegen ist er eher unüblich.
Das ist auch der Grund, weshalb angebrachte Typ 1-Ladekabel kaum an europäischen Ladesäulen zu finden sind. Mithilfe von Adapterkabeln können aber auch Typ 2-Ladepunkte an einer Ladesäule genutzt werden.
Beim Typ 2-Stecker handelt es sich um einen dreiphasigen Stecker, durch den der Strom deutlich schneller fließen kann. Er ist im europäischen Raum am weitesten verbreitet und wurde mittlerweile als Standard festgelegt. Er wird auch Mennekes-Stecker genannt, nach seinem deutschen Mitentwickler der Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG.
Im Privatgebrauch sind in der Regel Ladeleistungen bis 22 kW möglich. An öffentlichen Ladesäulen können sogar Ladeleistungen bis zu 43 kW erreicht werden.
In Deutschland sind die meisten öffentlichen Ladestationen mit einer Typ 2-Steckdose ausgestattet.
Der CCS-Stecker ergänzt den Typ 2-Stecker um zwei zusätzliche Leistungskontakte und wird auch Combo-2-Stecker. Diese zwei zusätzlichen Kontakte sollen eine Schnellladefunktion ermöglichen und unterstützen sowohl Wechselstrom- als auch Gleichstromladen, theoretisch sogar mit bis zu 450 kW. In der Praxis liegt der Wert normalerweise zwischen 50 und 200 kW.
Dieser Schnellladestecker wurde in Japan entwickelt und ermöglicht Ladevorgänge von bis zu 100 kW. An den meisten öffentlichen Ladesäulen steht allerdings nur eine Leistung von 50 kW zur Verfügung.
CHAdeMO steht dabei für "Charge de Move". Entwickelt wurde der Stecker vom Energiekonzern Tepco und ist unter anderem bei Automodellen von Citroën, Honda, Kia oder Toyota zu finden.
Auf den ersten Blick gleicht der Tesla Supercharger dem Typ 2-Stecker. Tesla hat diesen jedoch etwas modifiziert. Diese Modifizierung soll es ermöglichen, dass eFahrer*innen des Model S ihr eAuto zu 80% innerhalb von nur 30 Minuten bei einer Ladeleistung von bis zu 120 kW laden können.
Die Ladung bietet Tesla kostenlos für seine Kund*innen an. eAutos anderer Hersteller können allerdings bislang nur an ausgewählten Tesla Superchargern geladen werden.
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von Ladekabeln. Sie können entweder an einer Ladestation fest montiert sein, fest mit dem Fahrzeug verbunden sein - was eher selten ist - oder zum Mitnehmen gedacht sein, die dann vor dem Laden mit beiden Seiten verbunden werden müssen. Die bei eFahrzeugen üblichen Kabel nennt man Mode 2- und Mode 3-Ladekabel.
Mode 2-Ladekabel gibt es in mehreren Ausführungen. Sie werden meist beim eAutokauf werkseitig mitgeliefert, um damit an einer gängigen Haushaltssteckdose Notladen zu können. Die Kommunikation zwischen dem Elektrofahrzeug und dem Ladeanschluss übernimmt dabei eine Box, die zwischen dem Fahrzeugstecker und dem Anschlussstecker geschaltet ist - die sogenannte ICCB- oder In-Cable Control Box.
Die Mode 3-Kabel sind hingegen für den Anschluss an eine private Wallbox oder eine öffentliche Ladestation gedacht. Damit sowohl Elektroautos mit Typ 1-Stecker als auch Typ 2-Stecker laden können, sind Ladestationen oftmals mit einer Typ 2-Steckdose ausgestattet. eAuto-Fahrende benötigen dann entweder ein Mode 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 2 oder ein Mode 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 1.
Ja, du hast richtig gelesen. Es kommt eine neue Prämienquelle dazu. Denn Strom, der an Ladepunkten entnommen wird, kann ebenfalls zertifiziert und vermarktet werden. Ab sofort kannst du auch als Besitzer*in einer Ladesäule oder Wallbox von der THG-Prämie profitieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob du ein bzw. eine gewerbliche oder private Nutzer*in bist.
Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass du bereit bist, deinen Strom mit anderen zu teilen. Dafür wird deine Wallbox bei der Bundesnetzagentur als 'öffentlich zugänglich' gemeldet. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Ladeinfrastruktur tatsächlich verbessert wird. Und dafür wirst du ordentlich belohnt!
Wie genau funktioniert das? Ganz einfach: Wallbox oder Ladesäule bei GELD FÜR eAUTO registrieren und die geladenen Energiemengen eintragen. Alles Weitere übernehmen wir für dich!
Sobald deine Ladesäule bei der BNetzA gemeldet ist, wirst du für jede kWh, die abgegeben wurde, mit der THG-Prämie bezuschusst.