In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Energiemix in Deutschland kontinuierlich verändert, da mal mehr, mal weniger auf erneuerbare Energiequellen gesetzt wurde. Zudem unterliegt der Strommix täglichen Schwankungen, da er von Faktoren wie Wetterbedingungen, Tageszeit und Jahreszeiten abhängig ist.
In diesem Blogbeitrag erfährst du, was den deutschen Strommix ausmacht und welche Faktoren seinen Verlauf beeinflussen. Außerdem erfährst du, wie du dein Elektroauto abhängig vom Strommix jetzt noch CO2-sparender lädst.
Die Energiewirtschaft in Deutschland hat in den vergangenen Jahrzehnten eine tiefgreifende Transformation durchlaufen. Diese Entwicklung zeichnet sich besonders im Wandel des Strommixes ab, der sich zunehmend von traditionellen Energiequellen hin zu erneuerbaren Energien verschoben hat.
Der Strommix in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. In den 1970er und 1980er Jahren war Deutschland stark von Kohle- und Kernenergie abhängig. In dieser Zeit wurden viele Kernkraftwerke gebaut, um den wachsenden Energiebedarf des Landes zu decken. Die Atomkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 führte jedoch zu einem Umdenken in der deutschen Energiepolitik. Die Bevölkerung war besorgt über die Sicherheit der Kernenergie, und die Anti-Atomkraft-Bewegung gewann an Einfluss.
In den folgenden Jahren wurden die ersten Schritte zur Energiewende unternommen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 2000 förderte den Ausbau von Wind- und Solarenergie durch feste Einspeisevergütungen. Es kam zu einem raschen Anstieg der erneuerbaren Energien im deutschen Strommix.
Auch gegen den Braunkohleabbau folgten in den Jahren 2014 bis 2016 mehrere Demonstrationsaktionen. Darunter eine kilometerlange Menschenkette in der Lausitzregion an der polnisch-deutschen Grenze. Die grenzübergreifende Menschenkette verknüpfte die beiden Dörfer Kerkwitz in Deutschland und Grabice in Polen, die beide von der Bedrohung der Abbaggerung betroffen waren.
Braunkohle wird als die schädlichste unter den Energiequellen betrachtet. Bei der Energieerzeugung werden erhebliche Mengen CO2 freigesetzt und Kohle kann nur schwer in Verbindung mit erneuerbaren Quellen im Energiemix genutzt werden.
Das 2020 in Kraft getretene Kohleausstiegsgesetz legt bundesweit fest, wann die Kohleverstromung in Deutschland beendet wird. Während bereits jetzt kein Strom aus Kernenergie in Deutschland mehr gewonnen wird, soll bis 2038 die Kohleenergie aus dem Strommix verschwinden.
Durch die fortschreitende Energiewende, kommen immer mehr nachhaltige Energiequellen wie Wind-, Sonnen- und Wasserkraft zum Einsatz. Im Jahr 2022 stammten bereits etwa 46,2 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Quellen.
In den letzten Jahren hat Deutschland erhebliche Fortschritte bei der Integration von erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne und Biomasse gemacht. Diese erneuerbaren Energien haben dazu beigetragen, den Anteil von klimafreundlichen und gleichzeitig noch günstigerem Strom im deutschen Energiemix erheblich zu erhöhen.
Bis zum Jahr 2030 ist das ambitionierte Ziel gesetzt, dass erneuerbare Energien 80 Prozent der Stromproduktion in Deutschland ausmachen sollen. Schon heute stammt häufig mehr als die Hälfte des täglich erzeugten Stroms aus nachhaltigen Energiequellen. Laut Daten des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) erreichte die öffentliche Nettostromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahr 2023 einen Rekordanteil von 59,7%.
Insbesondere die Windenergie an Land und auf See sowie die Solarenergie haben deutlich zugenommen und stellen heute bedeutende Quellen für Elektrizität dar.
Die Zusammensetzung des Strommixes variiert von Tag zu Tag, da die Erzeugung erneuerbarer Energie stark von Wetterbedingungen, Tageszeiten und Jahreszeiten abhängt. Diese Unterschiede werden bei der Betrachtung der Stromproduktion über einen längeren Zeitraum besonders deutlich.
An sonnigen Tagen kann der Anteil erneuerbarer Energien höher sein, während an trüben Tagen oder nachts die konventionelle Stromerzeugung dominanter ausfallen kann. Besonders Wind- und Solarenergie sind wetterabhängig und variabel. Dies führt zu Schwankungen in der Stromerzeugung, die nicht immer mit unseren Nachfragemustern übereinstimmen.
Um 12 Uhr mittags, wenn die Sonne hoch am Himmel steht und der Wind weht, wird der Großteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Zu dieser Zeit wird den Windkraftwerken im Norden Deutschlands vorgegeben, ihre Leistung zu drosseln, da der Bedarf gedeckt ist.
Andererseits kann zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise abends, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen unzureichend sein, und die Kohle- und Gaskraftwerke werden angewiesen, ihre Produktion zu erhöhen.
Während der längeren Sommertage macht die Solarenergie einen großen Teil der Stromproduktion am Tag aus, im Winter entsprechend weniger. Im Falle der Windenergie verhält es sich umgekehrt: Im Winter liefern Windräder signifikant mehr Strom als während der Sommermonate.
Während Dunkelflauten, also Perioden, in denen sowohl wenig Sonnenlicht als auch Wind vorhanden ist, wird verstärkt Strom aus Gas-, Kohle- und Kernkraftwerken in das Netz eingespeist. Zu diesem Zeitpunkt ist der Strommix in Deutschland besonders schmutzig.
Es macht also einen enormen Unterschied an welchen Tagen im Jahr und vor allem zu welcher Tageszeit Strom produziert und genutzt wird, denn er stammt aus sehr unterschiedlichen Quellen und ist entsprechend schmutziger oder sauberer.
Hier kommt Smart-Charging ins Spiel: Die Technologie ermöglicht es, Elektrofahrzeuge nur dann aufzuladen, wenn reichlich sauberer Strom im Netz verfügbar ist. Künftig sollen eAutos auf diese Weise Wind- und Sonnenenergie speichern und in Spitzenzeiten wieder in das öffentliche Stromnetz einspeisen.
Langfristig tragen eAutos so zur Stabilisierung der Stromnetze bei. Fachleute gehen sogar noch weiter: Smart Charging von Elektrofahrzeugen ist die Zukunft der Energieversorgung.
Erfahre nachfolgend, welche Vorteile dir Smart-Charging bietet.
Zeitbasiertes Laden ist eine spezielle Form des Smart Chargings für Elektrofahrzeuge, die darauf abzielt, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Bei der intelligenten Ladepraxis wird der Zeitpunkt des Ladens in Abhängigkeit von den Schwankungen im Strommix geplant.
Hier sind einige wichtige Aspekte eines solchen Ladevorgangs:
Zeitbasiertes Laden ermöglicht es dir, dein Elektrofahrzeug während Zeiten zu laden, in denen erneuerbare Energiequellen wie Sonne oder Wind reichlich verfügbar sind. Dies hilft dir, den CO2-Fußabdruck des Ladevorgangs zu minimieren, da weniger fossile Brennstoffe zur Stromerzeugung benötigt werden.
Neben der Einsparung von CO2 kann ein zeitbasiertes Laden dazu beitragen, das Stromnetz zu entlasten. Durch das gezielte Laden während Zeiten mit geringer Nachfrage bzw. das Verhindern von Laden während Zeiten hoher Nachfrage, kann während Spitzenlastzeiten eine Überlastung vermieden werden. Man spricht hier auch von “netzdienlichem Laden”.
Halter*innen können Ladeprofile erstellen, die den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Du kannst so dein Auto anstatt Abends z. B. tagsüber während der Arbeit laden, wenn die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen hoch ist. Dadurch sparst du mehr CO2 ein und womöglich fallen auch niedrigere Stromkosten an.
Insgesamt ermöglicht zeitbasiertes Laden Halter*innen von eAutos, sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich kluge Entscheidungen zu treffen. Wenn wir uns vorstellen, dass bis 2030 15 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) auf deutschen Straßen fahren, eröffnet sich ein riesen Potenzial für die Verkehrs- und Energiewende!
Das deutsche Stromsystem hat sich von einer starken Abhängigkeit von Kohle- und Kernenergie in den 1970er und 1980er Jahren zu einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien entwickelt. Die Ziele sind hoch gesteckt - 2030 soll fast die gesamte Energie im deutschen Strommix aus erneuerbaren Quellen stammen.
Aktuell variiert der deutsche Strommix je nach Tageszeit, Wetterbedingungen und Jahreszeit, was dazu führt, dass er zu bestimmten Zeiten sauberer ist als zu anderen. Während trüben Zeiten ohne Wind muss vermehrt auf fossile Brennstoffe zurückgegriffen werden, wodurch der gesamte Strommix schmutziger wird.
Um den Übergang zu einer nachhaltigen Energiezukunft zu unterstützen, empfehlen wir die Nutzung von Smart Charging-Lösungen. Diese intelligenten Ladesysteme ermöglichen es, Elektrofahrzeuge zu Zeiten zu laden, in denen erneuerbare Energien reichlich verfügbar sind.
Passe jetzt deinen Ladezeitpunkt an den Strommix an, entlaste das Stromnetz und spare noch mehr CO2 ein.