THG-Prämie - Warum schwankt der Preis?

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09.09.2022

WARUM DIE HÖHE DER THG-PRÄMIE VARIIERT UND WAS DEN PREIS DER THG-QUOTE BEEINFLUSST

Mit Blick auf den Quotenmarkt wird deutlich, dass die angebotenen Auszahlungsmodelle und Prämien, sowie die Höhe der einbehaltenen Provision von Anbieter zu Anbieter über das Jahr hinweg stark variieren können. Woran liegt das?

Für einen besseren Überblick im Dschungel der THG-Quotenpreise klären wir auf, wie die Marktschwankungen des Preises zu erklären sind und welche Auswirkungen diese auf die Höhe der THG-Prämie haben.

Kurz & Knapp:

  • Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt der THG-Quote, wodurch sich der Preis stetig verändert.
  • Einige Effekte beeinflussen das Angebot, andere wiederum die Nachfrage nach der THG-Quote
  • Die Dynamik von Angebot und Nachfrage ist hinsichtlich des Preises der THG-Quote schwer vorherzusagen.
Inhaltsverzeichnis

WARUM SCHWANKT DER PREIS DER THG-QUOTE?

Die Rede ist davon, dass der Preis je nach Marktgeschehen schwankt.

Werden Anbieter z.B. nach der THG-Prämie für das nächste Jahr gefragt, treffen diese keine ultimativen Aussagen, sondern verbleiben höchstens bei garantierten Mindestprämien.

Woran liegt das? Wird davon gesprochen, dass der Preis der THG-Quote natürlichen Schwankungen unterliegt, entsteht das Bild eines Marktgeschehens, wie es vielleicht an der Börse vorzufinden ist. Ganz so ist es nicht, aber zumindest ähnlich.

Der THG-Quotenpreis setzt sich durch die Dynamik von Angebot und Nachfrage am THG-Quotenmarkt zusammen. Für THG-Quoten gibt es keine Börse. Sämtliche Verträge werden bilateral, das heißt individuell und wechselseitig zwischen denjenigen, die erneuerbare Energien bzw. Emissionseinsparungen (z.B. Quotenpooler) haben und denjenigen Mineralölkonzernen, die Emissionseinsparungen benötigen, verhandelt.

Werden die THG-Quoten untereinander verhandelt, kommt es auf verschiedene Faktoren an:

  • Die aktuelle Situation um Angebot und Nachfrage
  • Die Höhe der aktuellen Quote in % (gesetzlich festgelegt)
  • Die Höhe der zu tätigenden Strafzahlungen pro nicht-eingesparter Tonne CO2 (dies ist abhängig vom Gesamtabsatz der fossilen Kraftstoffe des jeweiligen Konzerns)

WARUM SINKT DER PREIS DER THG-QUOTE?

Wie entsteht ein fallender Preis der THG-Quote? Unvermittelte Krisen oder extreme Ereignisse können zu einer schlagartigen Senkung des Preises führen und damit auch zu einer niedrigeren THG-Prämie.

Beispiel

Bist du zu Corona-Hochphasen viel Auto gefahren? Nein? Da bist du nicht allein. Tatsächlich kam es 2020 im Verkehr zu einem coronabedingten Einbruch des Kraftstoffabsatzes. Es wurde schlicht weniger Auto und LKW gefahren und damit weniger Energie verbraucht. Die Nachfrage nach der Quote sank damit. Weniger Nachfrage im Verkehr führte zu einem kurzfristigen Fall des Preises der THG-Quote.

Wenn weniger fossile Kraftstoffe im Umlauf sind, sparen die Mineralölkonzerne auch mehr Emissionen ein. Dies führt wiederum dazu, dass weniger Emissionseinsparungen von anderen Marktteilnehmer*innen eingekauft werden müssen und die Quoten günstiger eingekauft werden können. Sprich, die THG-Prämie, die dir als eMobilist*in ausgezahlt werden würde, kann in diesem Fall geringer sein.

WARUM STEIGT DER PREIS DER THG-QUOTE?

Wie sieht es mit einem Anstieg des Preises aus? Auch ein steigender Preis ist möglich und damit eine Erhöhung der THG-Prämie. So können gewisse Ereignisse zu einem unvorhersehbaren Anstieg des Preises der THG-Quote führen.

Beispiel

Erinnerst du dich noch an das “Klima-Urteil” vom Bundesverfassungsgericht aus den Nachrichten? Zu einer kurzfristigen Erhöhung des THG-Quotenpreises führte der Klima-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 24. März 2021, woraufhin eine Erhöhung der Quotenverpflichtung in % durch die Regierung erfolgte. Die Nachfrage nach der Quote stieg und damit auch der Preis.

Eine Erhöhung der Quote führt zu einer Erhöhung der Quotenverpflichtung der Unternehmen und kann entsprechend auch zu einer Erhöhung des Preises der THG-Quote führen. Mineralölkonzerne müssen demnach bei steigender Quote auch mehr Emissionen einsparen. Entweder sie nutzen vermehrt Biokraftstoffe oder kaufen vermehrt die THG-Quoten von eMobilist*innen ein.

Mit Blick auf die letzten Jahre ist die THG-Quote stetig gestiegen. 2015 wurde das erste Konzept der THG-Quote zur Einsparung der Emissionen im Verkehr eingeführt. Die THG-Quote startete zu diesem Zeitpunkt mit einer gesetzlichen Einsparungsverpflichtung von 3 % und bis zum Jahr 2022 auf 7 % und wird bis 2030 schrittweise auf 25% steigen.

Die folgende Grafik kann dir helfen, die Unbeständigkeit des Kurses nachzuvollziehen. Dabei handelt es sich aber nur um einen fiktiven Jahresverlauf des Preises in €/t CO2, nach der THG-Quoten Notierung des Argus Preisinformationsdienstes.

Hypothetische Preisentwicklung der THG-Quote

Hypothetische Preisentwicklung der THG-Quote

Deutlich wird, Veränderungen in der Politik, wie klimapolitische Entscheidungen, Gesetze etc. können eine Erhöhung der Quote und damit auch höhere THG-Prämien zur Folge haben.

ZUSAMMENFASSUNG

Bestimmte Ereignisse oder Krisen können für einen unbeständigen THG-Quotenmarkt sorgen, wodurch sich der Preis der Quote für das laufende Jahr nicht vorhersagen lässt.

Einige Effekte beeinflussen die Nachfrage nach der THG-Quote, andere beeinflussen das Angebot. Wo und wie Angebot und Nachfrage zusammenkommen, ist also wirklich schwer vorherzusagen.
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Sonja