Seit Februar 2022 erschüttern die Nachrichten eines russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine die ganze Welt. Inzwischen wurden dadurch mehr als 13 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Der Krieg forderte bereits tausende Tote und Verletzte. Die Bilder der zerstörten Städte in der Ukraine gehen durch Mark und Bein und niemand weiß, wie lange es noch weitergehen wird.
UN OCHA zufolge sind mittlerweile bis zu 15,7 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Zahlreiche Hilfsprojekte rund um die Welt versuchen diese Hilfe zu ermöglichen. Doch auch Privatpersonen sammelten in den vergangenen Monaten Geld- und Sachspenden, unterstützen Geflüchtete und nahmen diese in ihren eigenen vier Wänden auf.
Auch wir wollten nicht untätig zusehen. Und so konnten wir mit eurer Hilfe bereits über 55.000€ sammeln, die wir nun für die humanitäre Hilfe in der Ukraine und für ukrainische Flüchtlinge gespendet haben.
Haltende eines eAutos oder anderer eFahrzeuge, die ihre THG-Prämie über uns beantragt haben, hatten in den vergangenen Monaten die Möglichkeit auf einen Anteil oder sogar ihre gesamte Prämie zu verzichten. Diese Beträge haben wir für die Ukraine gesammelt und anschließend aufgestockt. Was heißt das? Auf jeden gespendeten Prämienanteil haben wir 10€ draufgelegt, sodass wir inzwischen auf über 55.000€ gekommen sind.
Und wir sammeln noch weiter.
Da noch nicht alle THG-Prämien durch den Prüfungs- und Vermarktungsprozess durchlaufen sind, haben wir unsere volle Spendenhöhe noch nicht erreicht. Nichtsdestotrotz wollten wir nicht länger warten. Daher haben wir den ersten Anteil bereits Anfang Juli gespendet. Im Oktober folgt dann die nächste Zahlung. Wie viel das sein wird, werden wir euch natürlich mitteilen.
Wir haben verschiedene Hilfsprojekte für die Ukraine miteinander verglichen und uns für Aktion Deutschland hilft entschieden. Die Situation in der Ukraine ist so schnelllebig, dass es für uns wichtig war, eine Organisation zu wählen, die schnell und flexibel die Gelder dorthin fließen lassen kann, wo sie akut gebraucht werden.
Zusätzlich leistet Aktion Deutschland hilft humanitäre Hilfe unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion oder politischen Überzeugungen. Uns ist wichtig, dass allen Menschen, die Hilfe benötigen, diese Hilfe so schnell wie möglich zur Verfügung gestellt wird. Dies gewährleistet Aktion Deutschland hilft und aus diesem Grund unterstützen wir ihre Arbeit.
Aktion Deutschland hilft arbeitet mit zahlreichen Partnerorganisationen zusammen, die mithilfe der Spenden finanziert werden. Sie sind seit dem Ausbruch des Krieges im Nothilfeeinsatz für die Menschen in und aus der Ukraine und leisten humanitäre Hilfe.
Die Hilfe teilt sich in drei geografische Stränge auf:
In der Ukraine und deren Nachbarstaaten gibt es das klassische Hilfsangebot mit medizinischen Hilfsmitteln, Wasser, Lebensmitteln, Hygienepaketen und Notunterkünften. Letztere teilweise mit psychosozialer Betreuung, die für die Flüchtenden eine große Hilfe darstellt. In Deutschland werden u.a. weiterhin Erstaufnahmeeinrichtungen bzw. Wohnraumvermittlungen unterstützt.
Die Hilfsorganisation ADRA stellt in Deutschland beispielsweise Betreuungsangebote für Geflüchtete bereit und übernimmt die Mietkosten. Außerdem zahlen sie Geld bar aus und beraten die Menschen, die Zuflucht in Deutschland suchen. Die Johanniter leisten Transport und medizinische Betreuung von krebskranken Kindern von der polnischen Grenze nach Deutschland und bringen diese bundesweit in verschiedenen Krankenhäusern unter.
HelpAge stellt Mehrzweck-Bargeldtransfers und Gutscheine bereit, um Privatpersonen bei der Deckung der Grundbedürfnisse zu unterstützen. Zusätzlich schützen sie ältere Frauen und Männer durch Verbesserung des psychosozialen Wohlbefindens sowie der Widerstandsfähigkeit und Stärkung ihrer Fähigkeit, die Situation zu bewältigen.
In der Ukraine nutzen seit Ausbruch des Krieges 21 der Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland hilft ihre langjährigen Partnerschaften vor Ort, um Not- und Katastrophenhilfe zu leisten. Aber auch in Deutschland werden geflüchtete Personen unterstützt.
Dabei sind z.B.
Jede der beteiligten Organisationen wird von den Spenden in ihren jeweiligen Hilfsmaßnahmen unterstützt und kann so die nötige humanitäre Hilfe für die Ukraine leisten.
Während unserer Spendensammelaktion kamen bei euch ein paar Fragen bezüglich der Organisation und des Hilfsprojekts auf. Für mehr Transparenz haben wir uns eure Fragen daher aufgeschrieben und sie Aktion Deutschland hilft gestellt. Sie haben uns einen tieferen Einblick in ihre Organisation ermöglicht und uns erzählt, was sie mit den Spenden bereits alles erreichen konnten. Das möchten wir mit euch teilen.
Wir sind seit über 21 Jahren ein Bündnis aus über 20 renommierten deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer humanitärer Katastrophen gemeinsam abgestimmte Not- und Katastrophenhilfe leisten. Bedarfsgerechte, wirkungsvolle, nachhaltige und qualitative Hilfe ist nach großen Katastrophen der Auftrag des Zusammenschlusses: Unsere Organisationen haben sich alle den Standards der humanitären Arbeit verpflichtet. Im Falle großer Katastrophen und Notsituationen leisten sie humanitäre Hilfe.
Außerdem hilft das Bündnis mit Katastrophenvorsorge. Diese Hilfsprojekte unterstützen Menschen, besser auf Naturkatastrophen und die Folgen des Klimawandels vorbereitet zu sein.
Mit der Verfahrensweise, dass nur Hilfsorganisationen im Bündnis Spenden erhalten, die auch über die entsprechenden Strukturen für Hilfsmaßnahmen verfügen, stellen wir zum Beispiel sicher, dass Spenden auch dort ankommen, wo sie benötigt werden. Durch einen regelmäßigen Austausch und Abstimmung der Bündnisorganisationen untereinander, werden Hilfsbedarfe erkannt, Synergien genutzt und Lücken zur Linderung der Not gemeinsam geschlossen.
Wir können durch diese Bündniszusammenarbeit gezielt auf die Bedarfe Betroffener eingehen, die gerade akut benötigt werden, ob medizinische Hilfsleistung, Lebensmittelversorgung, Notunterkünfte usw. Mit einer Spende an uns hilft man somit da, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird.
Ungarische Malteser versorgen Geflüchtete in Beregsurany an der ukrainischen Grenze (©Arpad Csaba Majoros/Malteser Ungarn)
Diese Information ist nicht zutreffend: Mindestens 90% der Spenden werden für die Finanzierung der Hilfsmaßnahmen der umsetzenden Mitgliedsorganisationen abgerufen. Maximal 10% fließen in die Aktions- und Betriebskosten der Geschäftsstelle von Aktion Deutschland hilft.
Unter Aktions- und Betriebskosten fallen Ausgaben für Qualitätssicherung, die Öffentlichkeitsarbeit, den Versand von Spendenbescheinigungen, die Erstellung von Informationsmaterial zu Hilfskampagnen, die Herstellung von Plakaten und Sammeldosen für Benefizveranstaltungen sowie die laufenden Kosten für das Aktionsbüro.
Der konkrete Anteil der für die Aufgaben benötigten Ausgaben wird im Rahmen der jährlichen Wirtschaftsprüfung geprüft und im jährlichen Geschäftsbericht veröffentlicht.
Als gemeinnützige Organisationen wird die Arbeit von Aktion Deutschland hilft und den angeschlossen Bündnisorganisationen regelmäßig durch unabhängige Wirtschaftsprüfer geprüft. Wir legen regelmäßig Rechenschaft zum Einsatz der uns anvertrauten Spendengelder ab und lassen uns zudem durch weitere Prüfinstanzen den vertrauensvollen Umgang mit Spenden zertifizieren.
Aktion Deutschland hilft ist TÜV-geprüft, trägt das DZI-Spendensiegel und ist jährlich zertifiziertes Mitglied im Deutschen Spendenrat e.V..
Wir kennen die Berichte aus einigen Medien und nehmen dazu gerne Stellung. Denn viele unserer Bündnisorganisationen sind seit dem ersten Tag vor Ort und arbeiten nach wie vor daran, den betroffenen Menschen zu helfen. All den Menschen, die ihre Kraft einsetzen, um zu helfen, wird ein solcher Bericht nicht gerecht.
Wir waren gerade erst kürzlich selbst an der Ahr, um uns ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. Es hat sich bereits so viel getan. Die Menschen sind in Übergangswohnungen untergebracht, sie bekommen nach wie vor Essen, Werkzeuge, psychologische Unterstützung. Überall wird gebaut und gearbeitet.
Aktion Deutschland hilft unterstützt die Menschen in der akuten Katastrophensituation, doch das ist nur der erste Teil unserer Arbeit. In den nächsten Schritten geht es um den Wiederaufbau. Unser Ziel ist es, den Menschen ihr Zuhause und ihre Heimat zurückzugeben. Dazu muss die Infrastruktur wieder aufgebaut werden, Häuser müssen repariert und Menschen psychologisch betreut werden. All das muss über einen längeren Zeitraum finanziert werden und dafür setzen wir die Mittel auch ein. Denn dieser ganze Prozess braucht einen langen Atem und wir von Aktion Deutschland hilft haben diesen.
Genauso verfahren wir auch mit unserem Einsatz in der Ukraine. Unsere Bündnisorganisationen sind seit Ausbruch des Angriffskriegs in der Ukraine und den Nachbarländern im Einsatz, um die Menschen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen.
Die Entwicklungen sind aktuell nicht vorherzusehen und so werden die Maßnahmen immer an den aktuellen Bedarf angepasst. Wir blicken mit größter Sorge auf die Ereignisse und unterstützen die Menschen so lange, wie es nötig sein wird.
Übergabe der Sachspenden als Nothilfe für die Ukraine (©Johanniter/Paul Hahn)
Malteser International und action medeor konnten durch die gesammelten Spenden bereits mehr als 200 Tonnen medizinische Hilfsmittel, Wasser, Lebensmittel und Hygienepakete nach Lwiw, Ivano-Frankivsk, Vinnystia und bis Kiew bringen. Und die Johanniter konnten im Ort Poltawa mittlerweile rund 2.600 Lebensmittelpakete mit Zucker, Mehl, Reis, Nudeln und Speiseöl verteilen.
Darüber hinaus konnte für Betroffene psychosoziale Unterstützung finanziert werden, damit diese die traumatischen Erlebnisse besser verarbeiten und verstehen können. Teilweise wird die Unterstützung sogar online angeboten, um so das Angebot auch in den Kriegsgebieten aufrechterhalten zu können. Zusätzlich wurde in Deutschland eine 24-Stunden-Hotline zur psychosozialen Unterstützung eingerichtet, an die sich Geflüchtete wenden können.
LandsAid e.V. konnte mit hilfe der von Aktion Deutschland hilft gesammelten Spenden zwei Lagerhallen á 1.000qm anmieten, die nun als Unterkunft für Geflüchtete dienen. Um die Kommunikation dort zu sichern, hat der Bundesverband der Rettungshunde einen Übertragungswagen nach Medyka in Polen verlegt. Dies ermöglicht geflüchteten Menschen kostenlos den telefonischen Kontakt mit ihren Angehörigen zuhalten. Zusätzlich wird bereits ein WLAN-Netz für 1.500 Nutzer*innen errichtet.
Ja, unsere in der Katastrophenhilfe erfahrenen Bündnisorganisationen planen unter Hochdruck weitere Hilfsmaßnahmen. Dazu gehören zum Beispiel:
Die Bündnisorganisationen stellen sich aufgrund des anhaltenden Krieges und der massiven Zerstörungen, die bereits jetzt in vielen Städten der Ukraine sichtbar sind, auf einen Nothilfeeinsatz ein, der noch lange anhalten wird.
Viele unserer Organisationen engagieren sich aber bereits seit den 1990er Jahren in der Ukraine und den Nachbarländern So sind sie mit lokalen Partnerorganisationen und auch wichtigen behördlichen Stellen vernetzt und daher in der Lage, die großen Herausforderungen auch in Zukunft zu meistern, um Hilfe für die Betroffenen auch über die aktuell weiter akute Soforthilfephase hinaus im Wiederaufbau zu leisten.
Wir freuen uns, mit unserer Spende eure Arbeit unterstützen zu können und bedanken uns für den wertvollen Austausch.