Elektroautos gehören zum Mobilitätskonzept der Zukunft. Auch wenn die damit verbundenen Kosten derzeit noch stark vom jeweiligen Modell abhängen, prognostizieren Expert*innen schon jetzt, dass eAutos langfristig die günstigste Option für Autofahrende sein werden.
Vielleicht überlegst auch du gerade, ob du jetzt oder demnächst auf ein Elektroauto umsteigen sollst. Sicher hast du dir dann schon die Frage gestellt, ob es sinnvoller ist, ein Elektroauto zu kaufen oder zu leasen.
Gleich vorweg: Wir können dir mit diesem Artikel nicht die Entscheidung abnehmen, welche der beiden Optionen für dich besser ist - dafür hängt die Rentabilität der Modelle von zu vielen Faktoren ab. Wir können dir allerdings einen Überblick verschaffen, wo die Stärken beim Leasing oder Kauf eines Elektroautos liegen, damit es dir leichter fällt, eine wohlüberlegte Wahl zu treffen.
Kurz & Knapp:
Der Kauf eines Elektroautos bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich, die sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in Bezug auf Flexibilität und langfristige Nutzung attraktiv sein können.
Individuelle Gestaltung: Dein Traum-eAuto
Wenn du dich für den Kauf eines eAutos entscheidest, wird es sich hierbei vermutlich um einen Neuwagen handeln, schließlich ist der Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge noch relativ klein. Das bedeutet, dass du deinen Wagen nach deinen persönlichen Vorstellungen konfigurieren lassen kannst.
Farbe, Interieur, Ausstattung – wer ein eAuto kauft, kann sich sein Traumauto individuell zusammenstellen lassen. Du hast die volle Freiheit, technische Extras wie moderne Assistenzsysteme oder eine größere Batterieoption zu wählen, um die Reichweite an deine Bedürfnisse anzupassen.
Unbegrenzte Nutzung: Du entscheidest
Darüber hinaus sind der anschließenden Nutzung des Fahrzeugs keine Grenzen gesetzt. Als Eigentümer*in kannst du alleine darüber bestimmen, in welchem Umfang du dein eAuto benutzt. Auch die Entscheidung, wie lange der Wagen in deinem Besitz verbleiben soll, liegt allein bei dir.
Diese Freiheit ist besonders vorteilhaft, wenn du planst, das Fahrzeug langfristig zu behalten oder hohe jährliche Fahrleistungen hast. In Leasingverträgen werden hierzu je nach Anbieter klare Vorgaben gemacht – sowohl was die maximale Kilometerleistung betrifft als auch die Vertragsdauer. Überschreitest du die vertraglich festgelegten Kilometergrenzen, können hohe Nachzahlungen anfallen. Mehr dazu findest du im Abschnitt zu den Nachteilen des Fahrzeug-Leasings.
Preisnachlässe durch wegfallende Umweltprämie
Ein weiterer Vorzug beim Kauf eines Elektroautos sind die hohen Preisnachlässe, die viele Händler*innen ihren Kund*innen derzeit gewähren. Die Ursache hierfür liegt in der weggefallenen Umweltprämie. Seit dem 18. Dezember 2023 hat der Staat die Förderung des Kaufs eines eAutos eingestellt.
Das führte zu großer Unsicherheit unter den Autofahrenden, die über die Anschaffung eines solchen Fahrzeugs nachgedacht hatten. Um den Absatz anzukurbeln, führten viele Hersteller attraktive Rabattaktionen ein, die teilweise immer noch gültig sind. Es ist zudem davon auszugehen, dass weitere Angebote folgen werden, um das Interesse der potenziellen Käufer*innen zu wecken.
Kaufen als langfristige Investition
Neben den Preisnachlässen kommen beim Kauf eines eAutos auch langfristige Überlegungen ins Spiel. Wenn du ein Auto kaufst, zahlst du es entweder direkt oder finanzierst es über einen Kredit. Dabei hast du am Ende der Laufzeit ein abbezahltes Fahrzeug, das du weiter nutzen oder verkaufen kannst.
Beim Leasing hingegen gibst du das Fahrzeug nach Vertragsende zurück, ohne dass du Eigentümer*in wirst. Das bedeutet, dass der Wertverlust des Fahrzeugs bei einem Kauf letztlich auf deiner Seite liegt.
Elektroautos haben jedoch den Vorteil, dass sie aufgrund geringerer mechanischer Verschleißteile im Vergleich zu Verbrennern langfristig geringere Wartungskosten verursachen können. Weniger bewegliche Teile wie Getriebe und Auspuffanlagen bedeuten eine potenziell höhere Lebensdauer, weniger Reparaturen und weniger Wertverlust.
Was du beachten musst beim Kauf eines Gebrauchtwagens, erfährst du in unserem Blogpost zum Thema eAuto gebraucht kaufen - So machst du alles richtig! Auch interessant: Kostenvergleich eAuto / Verbrenner - was lohnt sich mehr?
Natürlich gibt es jedoch auch Nachteile, wenn man ein Elektrofahrzeug kauft. Hier sind vor allem die hohen Anschaffungskosten zu nennen, die auch mit Rabatten und Prämien für viele Autofahrenden nicht zu stemmen sind. In der Regel wird beim Kauf eines Autos - ob Elektrofahrzeug oder Verbrenner - eine fünfstellige Anzahlung fällig. Vielen Käufer*innen bleibt bei diesen Kosten nichts anderes übrig, als einen Kredit aufzunehmen.
Besonders schmerzlich ist dabei der Wertverlust, der neue Fahrzeuge im ersten Jahr am härtesten trifft. Bereits nach zwölf Monaten liegt der Wert eines ehemaligen Neuwagens nämlich nur noch bei rund 75 Prozent. Ein rascher Weiterverkauf des Fahrzeugs geht deshalb unweigerlich mit Verlusten einher. Aktuell verzeichnet die Elektromobilitätsbranche noch rasante Fortschritte und Entwicklungen. Wenn es dir wichtig ist, regelmäßig die neuesten Technologien nutzen zu können, bist du mit dem Kauf eines eAutos daher eher schlecht beraten.
Auch der weggefallene staatliche Umweltbonus ist ein Aspekt, der eher gegen den Kauf eines Elektroautos spricht. Seitdem Autofahrende nicht mehr von der hohen Prämie profitieren können, sind umfangreiche Vergleiche der Angebote am Markt notwendig, um nicht unnötig viel für das neue Fahrzeug zu bezahlen. Insgesamt fallen die Anschaffungskosten ohne den Umweltbonus deutlich höher aus als noch vor einem Jahr.
Nicht nur beim Autokauf, auch beim Leasing eines eAutos profitieren Autofahrer*innen von einigen Vorteilen.
Größere Flexibilität bei Technologie und Modellen
Hier ist zunächst die deutlich größere Flexibilität zu nennen, die mit einem gemieteten Fahrzeug einhergeht: Sobald die vertraglich vereinbarte Laufzeit verstrichen ist, kannst du als Leasingnehmer*in dein Elektroauto automatisch zurückgeben und dich für ein neueres, moderneres, technisch noch ausgereifteres Modell entscheiden.
Dies ist besonders vorteilhaft, da sich die Technologie von Elektrofahrzeugen ständig weiterentwickelt. Neue Modelle bieten oft verbesserte Reichweiten, kürzere Ladezeiten und fortschrittlichere Assistenzsysteme, die deine Fahrerfahrung optimieren können.
Mit einem eAuto, das sich in deinem Besitz befindet, ist dies zwar grundsätzlich auch möglich, allerdings muss in der Regel zuvor ein Käufer*in für das bisherige Fahrzeug gefunden werden. Gerade bei Modellen, die nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik sind, kann dieses Vorhaben jedoch schwierig werden. Der Leasingansatz umgeht dieses Problem und bietet dir die Möglichkeit, immer von den neuesten Entwicklungen der Elektromobilität zu profitieren, ohne dich um den Verkauf kümmern zu müssen.
Bessere Kostenkalkulation
Zudem sind die Kosten beim Leasing häufig übersichtlicher. Für das eAuto wird – wie auch bei Verbrennern als Leasingfahrzeuge – eine monatlich zu zahlende Summe vereinbart. Je nach Anbieter beinhaltet diese bereits die KFZ-Versicherung und die KFZ-Steuer. Auch die Kosten für Service- und Wartungstermine sind bei vielen Angeboten bereits inkludiert. Damit entfällt das Risiko von unvorhergesehenen Reparaturkosten, die bei gekauften Fahrzeugen nach Ablauf der Garantie zu einem finanziellen Risiko werden können.
Als Leasingnehmer*in weißt du demnach sofort, mit welchen Kosten du kalkulieren musst. Beim Autokauf hingegen bist du für die Versicherung, Reparaturen und die Wartung selbst zuständig und kannst daher nur grob abschätzen, wie viel dich dein Elektroauto durchschnittlich pro Monat kosten wird. Diese Planbarkeit der Leasingkosten ist besonders attraktiv für Menschen, die klare Budgets bevorzugen und keine unerwarteten Ausgaben haben wollen.
Keine Sorgen um Wertverlust
Darüber hinaus entfallen beim Leasing oftmals Sorgen über den Wertverlust des Fahrzeugs. Elektroautos sind, wie alle Neuwagen, von einem schnellen Wertverlust betroffen, vor allem in den ersten Jahren.
Beim Leasing trägt jedoch der Leasinggeber das Risiko des Wertverlusts, was dir mehr finanzielle Sicherheit bietet. Am Ende der Leasinglaufzeit kannst du das Fahrzeug einfach zurückgeben, ohne dir Gedanken über den Wiederverkaufswert machen zu müssen.
Wie beim Autokauf gibt es auch beim Leasing einige Aspekte, die nicht für jeden Autofahrenden zufriedenstellend sind und deshalb bedacht werden sollten.
Leasingrate
Dazu gehört in erster Linie die Leasingrate selbst. Je nach Fahrzeugmodell kann diese einen mittleren bis hohen dreistelligen Betrag pro Monat ausmachen. Das ist auch bei der Finanzierung eines Autos so, doch sobald der Kredit hierfür abbezahlt wurde, fällt die Kreditrate weg.
Nicht aber beim Leasing. Solange abgelaufene Leasingverträge durch neue ersetzt werden, ist auch die Leasingrate fällig. Vielen Menschen widerstrebt es jedoch, so viel Geld für etwas auszugeben, was ihnen nicht gehört. Wenn du diese Einstellung teilst, ist Leasing vermutlich eher nichts für dich.
Nutzungsvorgaben
Hinzu kommen bei vielen Anbietern Nutzungsvorgaben, zum Beispiel eine Begrenzung der jährlichen Laufleistung. Hältst Du dich nicht an diese Begrenzung, musst du mit - teilweise erheblichen - Nachzahlungen am Ende der Leasinglaufzeit rechnen. Diese können auch dann anfallen, wenn der Zustand des Elektroautos deutlich schlechter ist, als er seinem Alter entsprechend sein sollte. Dieser Punkt ist vor allem dann relevant, wenn Fahrzeuge für Dich eher Gebrauchsgegenstände sind.
Keine nachträglich Anpassung an individuelle Lebensumstände
Bei den Vorzügen des Leasings wurde gerade eben die Flexibilität dieses Modells genannt - das gilt allerdings nicht, wenn du nachträglich Änderungen am Leasingvertrag selbst vornehmen möchtest. Wenn sich zum Beispiel Deine Lebensumstände unvorhergesehen ändern und Du nicht mehr in der Lage bist, die monatlichen Leasingraten zu bezahlen, ist es je nach Anbieter dennoch nicht einfach, aus dem Vertrag auszusteigen. Leasing ist demnach zwar grundsätzlich ein flexibles Modell, um ein Fahrzeug nutzen zu können, der komplette Ausstieg aus dem Vertrag ist jedoch nur am Ende der Laufzeit problemlos möglich.
Elektroautos verursachen im Gegensatz zu Verbrennern keine direkten Emissionen und tragen demnach aktiv zum Klimaschutz bei. Die Bundesregierung unterstützt deswegen die eMobilität und hat mit der sogenannten THG-Quote eine Möglichkeit geschaffen, wie Fahrer*innen von Elektroautos für ihren Beitrag zum Umweltschutz belohnt werden.
Dabei können sich die Autofahrenden, die im Besitz eines eAutos sind, von der Bundesregierung Jahr für Jahr die eingesparten Emissionen zertifizieren lassen. Anschließend können sie diese THG-Quote im Rahmen der THG-Prämie verkaufen - dein eAuto bringt dir demnach bares Geld ein!
Doch gilt das auch, wenn man ein Elektroauto geleast hat? Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ja! Nämlich immer dann, wenn du als Halter*in des eAutos im Fahrzeugschein eingetragen bist. Die THG-Quote wirkt sich demnach meist nicht auf die Frage aus, ob du ein Elektroauto leasen oder kaufen solltest.
Bei manchen Leasingverträgen hingegen erfolgt keine Eintragung des Autofahrenden im Fahrzeugschein, meist bei besonders kurzen Laufzeiten. Sind Leasingnehmer*innen nicht die Halter*innen der Fahrzeuge, haben sie keinen Anspruch auf die THG-Quote.
Du bist bereits im Besitz eines eAutos oder hast ein eAuto geleast und stehst als Halter*in im Fahrzeugschein? Dann sichere Dir Deine THG-Prämie für dein Leasingfahrzeug gleich jetzt und erhalte schon bald deine Belohnung!
Ein eAuto zu kaufen oder zu leasen ist private Geschmackssache. Wenn du die meist hohe Anzahlung beim Autokauf gerade nicht stemmen kannst oder willst, ist Leasing vermutlich die bessere Alternative. Möchtest du hingegen nicht viel Geld für etwas ausgeben, das du nicht besitzt, ist die Finanzierung eines eAutos sinnvoller.
In beiden Fällen - ob du das Elektroauto leasen oder kaufen möchtest - besteht die Möglichkeit, die laufenden Kosten des Elektrofahrzeugs durch die THG-Prämie zu senken. Diese steht grundsätzlich auch Leasingnehmer*innen zur Verfügung, wenn sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen.